Den schönsten und umfangreichsten Ausblick auf die Naturlandschaft Königsbrücker Heide kann man vom 34m hohen Haselbergturm aus erleben. Die beeindruckende Weite des fast 70 Quadratkilometer großen Naturschutzgebiets lässt sich von 2 Besucherplattformen besichtigen. Bei guter Sicht kann man zudem in die Sächsische und Böhmische Schweiz, das Osterzgebirge sowie in die Niederlausitzer Heidelandschaft und die Bergbaulandschaft um Jänschwalde blicken.
Militärvergangenheit des Naturschutzgebiets
Seine Herkunft hat das NSG einer zweifelhaften „Ehre“. Ganze vier Militärgenerationen nutzten seit 1907 das Gebiet nördlich von Königsbrück als Truppenübungsplatz. Von den Opfern des ersten Weltkriegs zeigt ein Kriegsmahnmal nahe Schmorkau sowie ein Kriegsgefangenfriedhof. Von oberirdischen Militärbauten ist mittlerweile jedoch nichts mehr zu sehen.
Zum Haselbergturm und Biberpfad
Vom Mahnmal aus führt ein Wirtschaftsweg hin zum Haselbergturm weiter den Turmpfad entlang zum „See der Freundschaft“ mit der Biberhütte. Von dort kann ein Biberpfad abgelaufen werden, entlang dem man zahlreiche Merkmale von Biberbauten wie Biberschnitte, Burgen, Erdbaue, Dämme und Biberweiher bestaunen kann, die die ca 100 Biber im Naturschutzgebiet errichtet haben. Der Einfluss des Bibers ist unverkennbar und beeinflusst das Aussehen der Landschaft in der Königsbrücker Heide sehr.
Erkundungsmöglichkeiten der Heide – Offroad, zu Fuß oder mit dem Fahrrad
Die Kernzone des Naturschutzgebiets ist für Besucher gesperrt und polizeilich verboten, da noch jede Menge Kampfmittelreste auf dem Gebiet zu finden sind. Eine Möglichkeit den inneren Bereich des NSG zu besichtigen ist jedoch eine geführte dreistündige Geländebustour über holprige, nicht ausgebaute Wege bei der seltene Tier- und Pflanzenarten, wie zum Beispiel Kraniche erkundet werden können.
Eine weitere Möglichkeit die Dimension des Naturschutzgebiets zu erkunden ist der Rundweg entlang der Grenzen des Parks. Zahlreiche Informationstafeln entlang des Schutzgebiets erklären die Besonderheiten der Flora und Fauna und geben Einblicke in die Geschichte. Zwischen März und Oktober finden über die 50km lange Strecke geführte Radwanderungen statt.
Flora und Fauna der Königsbrücker Heide
Weitere Pfade, wie der Zochauer Heideweg, Wasserpfad oder der Heidepfad „Am alten Dorf“ führen in den Park hinein und geben einen Einblick in seltene Pflanzen- und Tierarten. Neben Reh-, Rot- und Schwarzwild, sowie seltenen Vogelarten wie Pirol, Eisvogel und Ziegenmelker ist auch der Biber und auch immer häufiger der Wolf im Gebiet wieder beheimatet.
Lohnenswert ist ein Besuch zu jeder Jahreszeit. Im Mai blüht der Besenginster, im August das Heidekraut, im Sommer lockt der grüne Baumteppich aus Birke, Aspe, Erle und Esche zu Füßen des Haselbergturms und im Frühjahr bietet das blattlose Laubbaumgebiet Sicht auf das ein oder andere Schwarz- und Rotwild.
Die Königsbrücker Heide ist Teil des Dresdner Heidebogens nördlich der sächsischen Landeshauptstadt in dem sich weitere Orte und Sehenswürdigkeiten sowie Landschaften erkunden lassen.