Blick vom Neuen Wildenstein auf die Hintere Sächsische Schweiz

Ein Wander-Klassiker – Über die Affensteine zur Idagrotte und den Kuhstall

Ein Wander-Klassiker – Über die Affensteine zur Idagrotte und den Kuhstall

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Am Wochenende waren drei meiner besten Freunde zu Gast, die die sächsische Schweiz bis jetzt nur von der Bastei und dem Pfaffenstein aus erlebt haben. Nun hatten alle drei Gelegenheit die Schönheit der sächsischen Schweiz wandernd zu erleben. Und das bei einem echten Klassiker mit vielen schönen Aussichten und bedeutenden historischen Zeugnissen sowie allerhand Sehenswürdigkeiten.

Start am Beuthenfall im Kirnitzschtal

Ruine im Kirnitzschtal nahe des Beuthenfall
Ruine im Kirnitzschtal nahe des Beuthenfall

Die Anreise aus Richtung Dresden führte uns entlang der Bundesstraße über Pirna, Königstein und Bad Schandau ins wunderschöne Kirnitzschtal mit der Kirnitzschtalbahn, die sich bis hin zum Lichtenhainer Wasserfall durch das Tal schlängelt. Dabei teilt die Straßenbahn ihre Schiene mit der Straße. Besonders abenteuerlich wird diese Tatsache wenn die Bahn aus Richtung Lichtenhainer Wasserfall entgegenkommt. Dann heißt es flugs auf die Gegenspur ausweichen und die Bahn vorbeiziehen lassen. Parkmöglichkeiten gibt es am Beuthenfall, am Lichtenhainer Wasserfall und in einer kleinen Parkbucht auf der linken Fahrbahnseite zwischen den beiden Wasserfällen. Eine frühe Anreise an schönen Wanderwochenenden ist empfehlenswert, da es mit fortgeschrittener Zeit schwierig wird einen Parkplatz zu finden.

Wir starten mit unserer Wanderung am Beuthenfall und überqueren dort die Kirnitzsch.

Über den Bloßstock entlang auf dem Königsweg

Blick auf die Affensteine
Blick auf die Affensteine

Den Wanderweg folgen wir dem Dietrichsgrund bis zur ersten großen Gabelung. Hier haben wir zum einen die Möglichkeit weiter geradeaus Richtung Frienstein und Kleinen Winterberg zu laufen oder aber rechts auf dem Vorderen Heideweg und den Unteren Affensteinweg in Richtung Bloßstock, der links abzweigt. Der Weg steigt stetig bergan und ziemlich schnell sieht man die ersten Sandsteinberge der Affensteine wie den Bloßstock und den Klosterwächter. Der wenige Stufen umfassende Bloßstock mündet in den Königsweg, dem wir links folgen. Rechts herum gelangt man von hier zur Hentzschelstiege und der Zwillingsstiege.

Der Königsweg führt unterhalb der Affensteine entlang und bietet wunderschöne Blicke hinauf auf die abenteuerlichen Felsformationen und hinunter in den Wald.

Über die Wolfsstiege hinauf zur Oberen Affensteinpromenade

Über die Wolfsstiege hinauf zur Affensteinpromenade
Über die Wolfsstiege hinauf zur Affensteinpromenade

Den Königsweg verlassen wir nach ca. 1 km rechterhand hinauf zur Oberen Affensteinpromenade. Dieser Teil ist der konditionell anspruchvollste der Wanderung, überwindet die Wolfsstiege hier auf knapp 300m Länge beinahe 100 Höhenmeter. Oben angekommen befindet man sich auf mehr als 400 Höhenmetern und kann den Blick ins Tal noch mehr genießen als vorher auf dem Königsweg schon. Links des Wanderwegs geht es steil hinab, rechts verlaufen sanfte Hänge zu den Gipfeln und Felsformationen der Affensteine die hier nun abenteuerliche Namen wie Wolfsfalle, Turm der Freundschaft oder Satanskopf tragen. Ein wenig weiter des Weges laufen wir an der Friensteinquelle vorbei und gelangen hier an eine Weggabelung die zum einen Richtung Kleinen Winterberg führt und zum anderen auf den Frienstein mit der Idagrotte geht.

Zum Frienstein mit der Idagrotte

Pfad an der Idagrotte
Pfad an der Idagrotte

Wir entscheiden uns für den Abstecher zur Idagrotte und den zahlreichen Aussichtspunkten auf den Weg dort hin. Den kurzen Abstecher sollte man allerdings nur bei Schwindelfreiheit unternehmen. Zwar ist der Weg hin zur Idagrotte einen guten halben Meter breit und mit Eisengriffen kann man sich entlanghangeln, aber bei manch einem spielt der Kopf vielleicht nicht mit und sorgt für weiche Knie auf dem Weg zur Grotte.

Blick aus der Idagrotte heraus
Blick aus der Idagrotte heraus

An der Grotte angelangt kann man seine Blicke hin zum Kleinen Winterberg, den Kuhstall und die Waldlandschaft mit seinen offenliegenden Felsformationen schweifen lassen. Ein Aufstieg zum Plateau des Friensteins der noch einige Meter über uns liegt bleibt den Kletterern vorbehalten. Dennoch ist der Blick auf den Nationalpark von hier schon äußerst sehenswert.

In der Grotte selbst findet man noch Überreste einer Burganlage aus dem 14. / 15. Jahrhundert, die als Wachposten für die auf dem Neuen Wildenstein befindliche Burg diente. Weitere Informationen zum Frienstein mit seiner Burganlage und der Idagrotte findet ihr in einem weiteren Beitrag.

Entlang des Affensteinwegs zum Kleinen Winterberg

Blick auf die Affensteine
Blick auf die Affensteine

Nachdem wir die Aussicht umfangreich genossen haben, verlassen wir den Frienstein und folgen dem Affensteinweg, der die Obere Affensteinpromenade am Frienstein ablöst in Richtung Kleiner Winterberg. Der Weg wird nun ein klein wenig rustikaler. Umgestürzte Bäume versperren den Weg. Vereiste und nasse, verschlammte Passagen verlangen nach hoher Trittsicherheit und fordern ein gutes Fährtenlesen. Der richtige Weg ist streckenweise nur noch schwer zu erkennen. Und ehe man sich versieht landet man irgendwo kurz vor der Kernzone unweit des Kleinen Winterberg-Gipfels auf einer Anhöhe, auf der wir uns für eine kleine Rast und Stärkung entscheiden. Den kurzen Weg zurückgehend finden wir dann den Affensteinweg mit seiner weiß-grün-weißen Markierung wieder. Vorbei am Rübezahlturm führt der Affensteinweg nun links an einer Holzschranke vorbei hinab in niedere Gefilde. Wer Lust und Zeit hat, der kann eine kleine Ehrenrunde auf die Wintersteinscheibe drehen und dort den Ausblick in die hintere Sächsische Schweiz genießen.

Über den Fremdenweg zum Neuen Wildenstein

Hinauf zum Kuhstall auf dem Neuen Wildenstein
Hinauf zum Kuhstall auf dem Neuen Wildenstein

Wir entscheiden uns dagegen und verlassen die höheren Lagen und gehen die Stufen hinab und laufen in Begleitung eines Spechtklopfens den Fremdenweg entlang bis zum westlichen Aufgang des Neuen Wildensteins. Hier ist jetzt nochmal ein klein wenig Kondition gefragt, führt der Weg doch über Metallleitern und Metallstufen hinauf auf den Neuen Wildenstein mit seinem Kuhstall und der gleichnamigen Einkehr.

Der Kuhstall - das größte Felsentor der Sächsischen Schweiz
Der Kuhstall – das größte Felsentor der Sächsischen Schweiz

Nach einigen überwundenen Höhenmeter gelangt man nun auf eine Ebene und wird linkerhand vom größten Felsentor der Sächsischen Schweiz in Empfang genommen. Das Tor durchquert man und landet auf einem Balkon von dem aus man seine bisherige Wanderung ganz gut nachvollziehen kann.

Ein weiteres Highlight ist der Zugang auf das Plateau des Neuen Wildenstein hinauf über die Himmelsleiter. Der Aufstieg erfolgt über eine endlos lang erscheinende Metalltreppe durch eine mehr als schmale Felsspalte, die im Himmel zu enden scheint.Gegenverkehr gibt es hier keinen. Ein Ausweichen wäre auch unmöglich.

Blick vom Neuen Wildenstein auf die Hintere Sächsische Schweiz
Blick vom Neuen Wildenstein auf die Hintere Sächsische Schweiz

Oben angekommen hat man eine fantastische Weitsicht auf die hintere Sächsische Schweiz und die Affensteine und Schrammsteine. Früher befand sich hier oben die vorhin erwähnte Burg. Überreste sind heute mehr als spärlich und beschränken sich auf Reste einer Zisterne, in Stein gemeißelte Treppen und vereinzelte Holzbohlen. Mehr vom Neuen Wildenstein und den Sehenswürdigkeiten hier beschreibe ich in einem eigenen Beitrag.

Vom Wildenstein zum Lichtenhainer Wasserfall

Lichtenhainer Wasserfall
Lichtenhainer Wasserfall

Wir verlassen das Felsplateau, nehmen noch einen kleinen Abstecher zum Schneiderloch wahr und gehen dann den Weg der Ausschilderung Richtung Lichtenhainer Wasserfall folgend. Es geht nun stetig bergab, vorbei an alten Wegsäulen und einem alten Wasserwerk bis ans Ufer der Kirnitzsch. Eine Steinbrücke querend landen wir an der Endstation der Kirnitzschtalbahn am Lichtenhainer Wasserfall. Hier befindet sich eine in den Sommermonaten geöffnete Wirtschaft. Der Lichtenhainer Wasserfall liegt links neben der Gaststätte. Der Wasserfall ist der größte Wasserfall Sachsens.

Wenige Meter entlang des Flößersteigs – einem Informationspfad über das Kirnitzschtal – gelangen wir wieder am Parkplatz.

Unsere 10km lange Wanderung ist zu Ende und bot einige Highlights, fantastische Aussichten und einzigartige Felsformationen. Mit dem Kuhstall, der Idagrotte und den beiden Wasserfällen gelangt man auf dieser Wanderung zu drei der schönsten Sehenswürdigkeiten der Sächsischen Schweiz.

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Matthias
Matthias
Als gebürtiger Vogtländer, der in Chemnitz zur Berufsschule ging, in Dresden studiert und lebt, ist mir Sachsen ans Herz gewachsen. Meine Begeisterung über die Sehenswürdigkeiten des Freisaats möchte ich gerne mit anderen teilen. Mehr über mich und den Blog erfahrt ihr auf der Über mich-Seite

7 Antworten

  1. Vielen Dank für diese detaillierte Beschreibung der Route! Viel zu lang hab ich in Dresden gewohnt ohne mir diese tolle Gegend genauer anzusehen. Das war ein Erlebnis!

  2. Wow. Ich freue mich schon so mega drauf, diese Route selber zu wandern. Wir fangen gerade erst an mit dem Wandern, haben uns eine Erstausrüstung zugelegt. Das Elbsandsteingebirge sieht so beeindruckend, vielseitig und wunderschön aus. An Ostern gehts endlich los. 🙂

  3. Hallo!
    Hier lese ich oft von Leitern und Metallstufen – ich frage trotzdem 🙂
    Kann man auf diesem Weg auch von einem Hund begleitet werden?

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