Das Panometer Dresden im Stadtteil Reick unweit der Pferderennbahn und des großen Gartens ist ein künstlerisches Projekt von Yadegar Asisi, der mit seinen Panometern in Leipzig, Berlin und nicht zuletzt Dresden große Bekanntheit erlangte. In Dresden trifft sich barocke Pracht des 18. Jahrhunderts auf den dunkelsten Tag in Dresdens Geschichte 1945.
Das Panometer Dresden – Kunst im Gasspeicher
Der stillgelegte Gasspeicher der Gasanstalt Dresden ist wie gemacht für ein kunstvolles Panoramabild in großen Dimensionen. Wo früher Gas gespeichert wurde ist heute ein eindrucksvolles, wechselndes Kunstprojekt beheimatet. Die beiden Gasometer in der Gasanstaltstraße sind von weithin sichtbar. Die Gasproduktion und -bereitstellung wurde hier bereits Mitte der 1970er Jahre eingestellt. Geblieben sind das Pförtnerhäuschen, die Begrenzungsmauer, ein großes imposante Stahlbetongebäude mit 6 Geschossen und das kleinere Gasometer, in dem sich die wechselnden Ausstellungen befinden.
Dresden 1945 – Tragik und Hoffnung einer zerstörten Stadt
Der Betrachter findet sich am 15. Februar 1945 wieder. Zwei Tage nach dem verheerenden Luftangriffen der Alliierten Kriegsbomber. Vom Turm des Dresdner Rathaus sieht der Betrachter des Ausmaß der Zerstörung. Für jemanden, der die Kriegswirren zum Glück nicht erlebt hat wirkt das Gesehene unfassbar.
Wie muss es nur für die Zeitzeugen sein, erneut das schwerst zerstörte Dresden zu sehen?
Die Schicksale wiegen schwer. Die Hoffnung verschwindend gering. Wie verheerend der Feuersturm und der Bombenhagel gewesen sein müssen, lässt sich nur erahnen. Überall in Dresden brennt es. Die Frauenkirche ist ein großer Trümmerhaufen. Nur wenige Gebäude sind stehengeblieben. Überall brennt es und dicke Rauchschwaden prägen das Bild. Wie gebannt tauchen die Blicke in das Panorama ein. Schemenhaft bekommt man eine Orientierung. Schließlich sind die meisten Straßenzüge mit Schutt und Asche bis zur Unkenntlichkeit verfremdet. Gebäude mit ihren charakteristischen Fassaden bis zur Unkenntlichkeit entfremdet. Keine Glasscheiben sind in den Gebäuden vorhanden. Dächer sind abgebrannt.
Doch hier und da keimt Hoffnung auf. Überlebende verlassen ihre Keller, gehen auf die Straßen und suchen nach Verwandten und Freunden. Eine Mutter mit ihrem Kinderwagen sucht sich ihren Weg über die Trümmer. Zwei umherfliegende Papageien wirken wie Fremdkörper, verstärken das Hoffnungsvolle dafür umso mehr.
Ausstellung zum Panorama Dresden 1945
Das gelungene Mahnmal Asisis arbeitet das Geschehene anhand von Zeitzeugenberichten, Fotos und anderen Dokumenten lebhaft auf. Es spendet trotz seiner zerstörerischen Gewalt Mut und Trost und lässt hoffen, dass im Angesicht dieser Bilder kommende Generationen von derartigem verschont bleiben. Eine Ausstellung im Panorama und außerhalb lässt Zeitzeugen zu Wort kommen, berichtet über ganz besondere Schicksale und zeigt die Zerstörung anderer Städte im zweiten Weltkrieg aus.
Zeitlich treffend erinnert das Panorama nun jedes Jahr an die verheerende Nacht des 13./14. Februar 1945, dass sich 2015 zum siebzigsten Male jährt.
Dresden 1756 – Das barocke Dresden
In den Sommermonaten von Juni an bis vorraussichtlich Ende Januar ist künftig das barocke Dresden anno 1756 zu bestaunen. Die Kulisse ist harmonisch und zeigt Dresden von seiner schönsten Seite. Man blickt von der Hofkirche in der Mitte des Gebäudes auf ein Gemälde des barocken Dresden, beobachtet das tägliche Treiben in der Altstadt und schweift mit seinen Blicken bis hin zur sächsischen Schweiz. Aller 8 Minuten wechseln Tag und Nacht, die Geräuschkulisse untermalt den Charakter längst vergangener Zeiten und außerhalb des 105m umfassenden und 27m hohen Panoramas informiert eine Ausstellung über die Geschichte und Persönlichkeiten Dresdens zu dieser Zeit.
Fazit
Freuen möchte ich mich trotz der gelungenen Darstellung des zerstörten Dresdens viel lieber auf, das im Juni wieder gezeigte barocke Dresden – auch wenn das Panorama „Dresden 1945“ beeindruckend ist und emotional ergreifend präsentiert wird. Es fällt schwer das Gesehene zu verarbeiten. Der ein oder andere wird die Bilder sicherlich mit ins Bett nehmen.