„Da wollte ich schon immer mal hin“ ist eine häufige Antwort meines Gegenüber auf den Satz „Am Samstag geh ich auf die Rennbahn“. Und weil ich bisher auch noch nicht auf der Rennbahn war, habe ich die Aussagen meiner Gesprächspartner umgesetzt und bin einfach mal hingegangen und 5 Dinge haben mich beim Besuch wirklich überrascht.
1. Die Athmosphäre auf der Rennbahn
Ein reges Treiben bekommt man als Autofahrer gelegentlich während der Renntage mit, wenn man auf der Oskar-Röder-Straße im Stau steht. Noch wuseliger ist das Treiben um die Wettautomaten herum und an der Begrenzung zum Geläuf. Auch um die Pferdegatter und dem Aufwärmrondell – auf dem die einzelnen Pferde mit ihren Reitern vorgestellt werden ist ein großes buntes Treiben auszumachen. Relativ still ist es, wenn die einzelnen Rennen starten. Doch spätestens beim Einlaufen löst sich euphorisches Jubeln und enttäuschtes Stöhnen im Publikum aus, wenn die getippten Pferde erfolgreich oder erfolglos einlaufen. Bei der anschließenden Siegerehrung ist es dann wieder ruhiger, bevor das gleiche Schauspiel wieder von vorn beginnt.
2. Das Publikum auf der Rennbahn
Ebenfalls überrascht hat mich das Publikum auf der Rennbahn. Eher dachte ich dort jede Menge huttragende Frauen und ältere Herren mit Wettschein anzutreffen. Diese sind zwar auch anzutreffen, jedoch bei weitem in der Minderheit. Vielmehr dominieren Erwachsene jüngeren und mittleren Alters, sowie Familien mit Kindern das Publikum auf der Rennbahn. Nicht verwunderlich, gehen doch Kinderwünsche beim Betrachten von Pferden in Erfüllung.
3. Die Größe der Rennbahn
Beeindruckt hat mich zudem die Größe des Rennbahn-Areals, auf dem bereits seit 1891 Rennen stattfinden. So richtig fällt einem die nicht bei der Vorbeifahrt auf. Steht man vor der Tribüne oder am Rennbahnrand überblickt man erst die ganze Dimension des Geläufs. Eingerahmt von alten Bäumen wirkt es teilweise als befände sich die Rennbahn in einem riesigen Wald. Nur im Westen erblickt man Industriebauten aus Reick. Der Norden und Osten der Bahn ist von Bäumen umgeben, im Süden befinden sich die Tribünen, Restaurants, Gatter und Wettstübchen. In der Mitte der Rennbahn Dresden befindet sich zudem eine große Wiesenfläche die den Eindruck eines grünen Kleinods zusätzlich verstärkt.
4. Die Länge des Renntags
Bisher habe ich mir einen Renntag immer recht kurz vorgestellt. Doch die Bezeichnung Renntag ist nicht übertrieben. Bereits um 12 Uhr öffnen in aller Regelmäßigkeit die Pforten, bevor dann gegen 13/14 Uhr das erste Rennen startet. Vor dem Rennen kann man sich vom Zustand der Pferde überzeugen, Wettquoten analysieren und den ein oder anderen Euro auf einen Sieg oder eine Platzierung wetten. Die Rennen über eine Distanz von 1200 – 2200 m führen die Reiter über eine halbe bis anderthalbe Runde. In den Rennen starten gleichaltrige Pferde aus verschiedenen europäischen Rennställen. Nach der Siegerehrung kann der mögliche Wettgewinn eingelöst werden und das Spiel beginnt bis zu 6mal von vorn. Gegen 17/18 Uhr ist der Renntag dann zu Ende.
Zwischendurch kann man sich an den zahlreichen Imbissständen verköstigen oder die Kinder an zahlreichen Attraktionen beschäftigen. Trotz der Länge ist so ein Renntag aufgrund der Vielzahl der Rennen recht kurzweilig.
5. Die Eintrittspreise der Dresdener Rennbahn
Für 5€ kommt man als Erwachsener in den Genuss einer Tageskarte inklusive Tribünennutzung, Rentner, Schwerbeschädigte, Studenten und Schüler zahlen die Hälfte. Kinder bis 14 Jahre sind kostenlos. Mit bereits 10€ Eintritt kann man als vierköpfige Familie also bereits einen Tag auf der Rennbahn verbringen. Für die Länge eines Renntags also durchaus ein fairer Preis. Die Anreise kann mit dem eigenen Auto erfolgen, ist mit Bus und Straßenbahn (Rennplatzstraße) oder der S-Bahn Dresden-Reick um einiges stressfreier, da die Suche und Warterei auf einen Parkplatz entfällt.
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