Gestern habe ich Euch die ersten Stationen des Hainichener Entdeckerpfads vorgestellt. Erfahrt heute mehr über die weiteren Sehenswürdigkeiten der Kleinstadt.
Die Camera Obscura – Aussichten auf Hainichen
Vom Rahmenberg aus führt der Weg vorbei an Keller’s Geburtshaus zur 1883 erbauten Camera Obscura. Die weiterentwickelte Lochkamera befindet sich in einem Turm und gilt als Vorreiter der heutigen Spiegelreflexfotografie. Von Mai bis Oktober ist der Turm auch für Besucher geöffnet. (täglich von 10-12 Uhr und 13-16 Uhr). Von ihrer Art gibt es in Deutschland nur noch 3 Kameras. Das technische Denkmal ist von ihrem ursprünglichen Standort ein paar Meter entfernt. Von ihr aus hat man einen schönen Blick auf die Stadt.
Ein Abstecher in den Hainicher Stadtpark
Von der Camera Obscura aus führt der Weg weiter in den Hainichener Stadtpark. Unweit des Eingangs befindet sich ein ehemaliger Stolleneingang. Unter dem Park vermutete man Schiefer und baute auch Steinkohle ab. Der Weg durch den Park führt uns dann vorbei am alten Friedhof und dem Werner-Mausoleum mit seinen Denkmälern zum Gellert-Museum. Das Museum ist ein Literaturmuseum und lädt mit einer modernen Präsentation zum Schauen, Lesen, Hören, Recherchieren und Experimentieren ein. Vor dem Museum befindet sich ein bei Kindern beliebtes Fotomotiv von Fabelfiguren Esel und Eule. Einige Schritte vom Museum entfernt ist die Hainichener Blumenuhr, die in den Sommermonaten auch betrieben wird. Die Uhr muss allerdings täglich aufgezogen werden, da sie nur noch 30 Stunden läuft.
Ein umfangreiche Ausschilderung am Museum weist uns den Weg zu weiteren Highlights im Park. So hat der Park zum Beispiel auch ein kleines Wildgehege und Volieren und einen Zierfischbrunnen angelegt. Auf der Hainichener Freilichtbühne finden in den Sommermonaten Veranstaltungen statt. Früher wurden ebenso Filme vorgeführt. Die Freilichtbühne enthält nur Sitzplätze.
Am Technikum vorbei zurück zum Bahnhof
Wir verlassen den Park hinab Richtung Stadt und gehen zurück ins Zentrum. Nahe der vorletzten Station des Entdeckerpfads in der Georgenstraße 2 befindet sich eine kleine Wiese mit einem begehbaren Labyrinth und Sitzmöglichkeiten. Das Haus in der Georgenstraße 2 ist das Geburtshaus von Bernhard Moritz Grundig, der als Hauptwerk „Das Tausendjährige Reich“ schuf, welches heute noch im Dresdner Albertinum hängt. Zudem ist Grundig Vater des berühmten Malers und Grafikers Hans Grundig. Von der Georgenstraße aus führt der Weg wieder zurück zum Bahnhof vorbei am Technikum. In der Bildungseinrichtung wurden im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts Maschinenbauer und Elektrotechniker ausgebildet. Wenige Schritte später sind wir wieder am Bahnhof abgelangt und haben unseren Rundgang durch die mittelsächsische Kleinstadt beendet.
Ein kleines Fazit
Auch kleine Städte haben einiges zu bieten und laden zu Erkundungen ein. Liebevoll und umfangreich arbeitete man die Sehenswürdigkeiten der Stadt aus und stellt diese mit kurzen Stories vor. Bei schönem Wetter ist der Rundgang durch die beschauliche Kleinstadt innerhalb von 2 Stunden ein gemütlicher und informativer Spaziergang vorbei an Fachwerkhäusern, Sehenswürdigkeiten, durch eine gelungene Parkanlage hindurch.