Unsere heutige Wanderung führte uns auf dem Malerweg von der Neumannmühle aus durch den Großen Zschand auf die Burgruine Winterstein, auch Raubschloss genannt, zur Goldsteinaussicht in der Hinteren Sächsischen Schweiz. Am Zeughaus vorbei ging es danach wieder zurück zur Neumannmühle.
Durch die Spitzsteinschlüchte und der Knorre entlang zum Winterstein
Von der Neumannmühle aus führt der Weg durch den Großen Zschand, den wir aber schon am ersten Abzweig mit der Ausschilderung Spitzsteinschlüchte rechterhand verlassen. Der Weg führt uns in eine Fels-Waldlandschaft hinauf über einen schönen, weichen Waldweg durch einen für die Region typischen kühl-feuchten Grund. Einige Abschnitte der Schlucht führen über Holzstufen oder steinigen Abschnitten hinauf zur Knorre. Die Knorre wiederum ist ein breiter Wald- und Forstweg, der bequem zu begehen ist. Der Beschilderung folgen wir Richtung Winterstein bis wir die Zeughausstraße kreuzen. An dieser Kreuzung biegen wir rechts ab und verlassen einige Schritte später links in die Buchschlüchte und folgen der Ausschilderung weiter Richtung Winterstein entlang der Raubsteiner Schlüchte. Von den Raubsteiner Schlüchten geht der Weg hinauf zum Winterstein, unserem ersten heutigen Highlight.
Das Hintere Raubschloss auf dem Winterstein
Der Aufgang auf das Raubschloss führt über Stiegen, Metallleitern, Felsenstufen und durch enge Felswände auf den 389m hohen Winterstein. Der Winterstein ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel in der hinteren Sächsischen Schweiz und war auch an diesem Wochenende stark frequentiert. Wer den Aufstieg über eine lange Metallleiter wagt findet auf dem Felsplateau Reste der Felsenburg aus dem 15. Jahrhundert, die als die größte und älteste Anlage dieser Art der Hinteren Sächsischen Schweiz gilt, und genießt eine schöne Aufsicht auf die Wald- und Felsenlandschaft des Elbsandsteingebirges. Wer Boofen möchte, findet auf dem Winterstein in einigen Felshöhlen und Überhängen Übernachtungsmöglichkeiten.
Durch das Heringsloch zum Roßsteig
Nach dem Abstieg vom Winterstein hinunter auf die Raubsteiner Schlüchten ist unser nächstes Ziel das Heringsloch. Entlang der Kernzonengrenze – innerhalb der die Wege der Sächsischen Schweiz nicht verlassen werden dürfen – führt unser Weg entlang eines vermutlich durch Fallwinde verursachten bizarren Birkenlandschaft zum Aufstieg durch das Heringsloch. Auf knapp 2 Kilometer Länge überwinden wir gut 200 Höhenmeter. Felsbrocken, Wurzeln und Geröll erschweren den Aufstieg, jedoch entschädigen Bizarre Felsformationen für die Anstrengungen.
Auf dem höchsten Punkt unserer Tour angekommen verlassen wir das Heringsloch auf den Roßsteig. Der Weg führt auf annähernd gleicher Höhe zum zweiten großen Highlight der Tour – auf die Goldsteinaussicht. Gesäumt ist der Weg die gesamte Strecke über von einem satten, grünen Heidelbeerbewuchs. Hier und da wachsen Sauerklee, Buschwindröschen oder Waldmeister.
Über den Abzweig zur Goldsteinaussicht hinab zum Zeughaus
Die Goldsteinaussicht befindet sich als Abzweig vom Roßsteig nahezu für einen Abstecher an. Nur wenige Schritte ist man von einem grandiosen Panorama auf die Hintere Sächsische Schweiz entfernt. Wie von einem Balkon blickt man hinüber auf Felsformationen und Berge des Elbsandsteingebirges. Rechterhand befinden sich die Felsen der Richterschlüchte, gegenüber die Felsen des Großen Zschand und links die Kette der Thorwalder Wände. Der beliebte Aussichtspunkt ist häufig belebt. Ruhige Momente sollte man hier besonders genießen.
Der weitere Weg führte uns hinab zum bereits 1642 erwähnten Zeughaus. In ebenso kurzer Distanz, die wir beim Aufstieg durch das Heringsloch Höhe gewannen, verlieren wir diese beim Abstieg auf dem Roßsteig hinunter zum Zeughaus. Die Ausflugsgaststätte mit Biergarten ist ein ehemaliges Forsthaus in deren unmittelbarer Nähe früher ein Ferienheim für Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR errichtet wurde. Mittlerweile wurden die 30 vornehmen Ferienwohnungen abgerissen. Die Gegend wurde renaturiert. Neben dem Zeughaus befindet sich heute auch eine Übernachtungsmöglichkeit für Bergkletterer und Wanderer.
Durch den Großen Zschand zurück zur Neumannmühle
Vom Zeughaus führt der Wirtschaftsweg klammartig zurück zur Neumannmühle. Das Tal durch das der Weg geht wird Großer Zschand genannt und ist das längste Trockental der Sächsischen Schweiz. Es wurde früher als Handelsverbindung zwischen Böhmen und Sachsen genutzt. Am Anfang des Tals befindet sich das technische Denkmal Neumannmühle. Interessierte können die Sägemühle besichtigen.
Die gesamte Wanderung hat eine Länge von 11 km und ist mit seinen zwei Highlights Winterstein und Goldsteinaussicht und einigen wenigen Anstiegen eine mittelschwere Wanderung. An Wochenenden ist der gebührenpflichtige Parkplatz stark frequentiert. Ruhige Momente auf den Gipfeln und Aussichtspunkten sind dementsprechend selten. Insgesamt dennoch eine schöne Wanderung mit einem längeren, anstrengenderen Anstieg am Heringsloch-
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