Zugegebenermaßen fehlen die wolkenverhangenen Mittelgebirgszüge und der leichte Nieselregen, aber ansonsten fühlt sich ein Besuch auf der Burgruine Frauenstein schon ein klein wenig nach Schottland mit seinen einzigartigen Burgruinen an.
Erbaut auf Granit – Die Burgruine Frauenstein
Es müssen ganz harte Arbeiter um 1200 gewesen sein, die sich anher machten eine Burg auf dem 680m hohen Granitporphyrfelsen des Erzgebirgskammes zu erbauen. Hoch oben thront sie seither und diente in all den Jahren zum Schutz der Handelsstraßen und des Silberbergbaus sowie als Wohnung.
Die Ruine in ihrer jetztigen Form verdankte die Burg zum einen der Zerstörung durch die Wettiner im 15 Jahrhundert, dem Bau des Schloss Frauenstein nebenan und der damit einhergehenden Nichtnutzung. Durch einen Stadtbrand im 18. Jahrhundert wurden sowohl Burg als auch Schloss stark in Mitleidenschaft gezogen. Da die Burg nicht mehr genutzt wurde verzichtete man auf einen Wiederaufbau.
Erhalten geblieben sind jedoch bis heute der Wohnturm „Dicker Merten“ aus dem 13. Jahrhundert und die 1,50 m starke Ringmauer. Weitere erhaltene Räumlichkeiten sind Keller, Küche, Burgkapelle, Gefängnis, zwei Stuben und mehrere Gewölbe. Ein Förderverein bemüht sich die Burg zu erhalten.
Ein kleiner Rundgang um die Burg gibt die ein oder andere fantastische Ansicht der Burg preis, die mit ihrer eindrucksvollen Silhouette schon von Weitem das Stadtbild der Kleinstadt prägt. Den Rundgang sollte man in jedem Falle unternehmen. In einer halben Stunde dürfte man längstens die Burg umrundet haben.
In den Sommermonaten werden Führungen veranstaltet und die Burgruine kann zwischen 10 und 16 Uhr besichtigt werden.
Schloss Frauenstein – Renaissanceschloss mit barocken Elementen
Die Wohnansprüche der Burgbevölkerung stiegen im 16. Jahrhundert in der Art, dass die Burg nicht mehr genügte und man sich entschied ein Schloss nebenan zu bauen. In diesem ist heute das Museum „Gottfried Silbermann“ zu finden, in dem über das Leben und Wirken des Orgelbauers berichtet wird. Die von Silbermann erbauten Orgeln sind weltberühmt.
Das Schloss kommt optisch recht nüchtern daher. Lediglich der Treppenturm mit barocker Haube und die Stuckverzierung am Eingangsportal des Schlosses versprühen etwas Charme.
Im Schloss sind nicht alle Bereiche frei zugänglich.
Frauenstein – Kleinstadt im Osterzgebirge zwischen Freiberg und Altenberg
Frauenstein liegt zwischen der Talsperre Lichtenberg und der Talsperre Lehnmühle an der B171 und liegt mehr oder weniger zwischen Altenberg und Freiberg sowie zwischen Dippoldiswalde und Olbernhau. Erkundungen in naheliegende Städte sind also kein Problem. Zudem bieten sich zahlreiche Wanderungen im Umland an, wie zum Beispiel zur Weicheltmühle im Gimmlitztal. Auch der Kammweg führt nahe Frauenstein vorbei.
In Frauenstein selbst ist der Marktplatz mit Silbermannbrunnen, Rathaus und Stadtkirche noch sehenswert.
Fazit
Wer als Schottland- und Burgenliebhaber in der Region Urlaub macht oder das Osterzgebirge an einem Wochenende erkundet, der sollte sich die Burgruine Frauenstein nicht entgehen lassen. Wenn das Wetter dazu noch schlecht ist, habt ihr Euer Fernweh an die Highlands zumindest kurzfristig unterdrückt.
Kennt ihr weitere „schottische“ Burgruinen in Sachsen?
2 Antworten
Frauenstein und die Burg stehen nicht auf Granit – sondern auf Granitporphyr, Granit ist nur als Begleitgestein im Porphyr!
Danke für den Hinweis, Reiner. Auch wenn wikipedia auf Granit besteht, habe ich die Änderung vorgenommen. 😉