Mein persönlicher Jahresrückblick 2020.

Mein persönlicher Jahresrückblick 2020.

Inhaltsverzeichnis

Dezember. Zeit für Glühwein, Christstollen, Plätzchen backen, Weihnachtsmärkte und Weihnachtsausstellungen, Schlemmereien und Weihnachtsfeiern. Und Jahresrückblicke. Nicht alles ist aus gegebenen Daueranlass möglich. Aber einen Blick zurück auf dieses Jahr werfen ist erlaubt.

Und daher: Los geht‘s. Mein erster schriftlicher, öffentlicher Jahresrückblick auf meinem Blog.

Januar

Die Welt war noch in Ordnung. In aller Gemütlichkeit bin ich mit meiner Frau, meinem besten Freund und Freundin ins neue Jahr gerutscht. Zu viert (meine „Kleene“ schlief tief und fest) rutschten wir zuhause in 2020. Der neue „chinesiche Virus“ existierte nur in Nebenbemerkungen der Presse.

Triangulierung auf dem Cottaer Spitzberg

Eine Wanderung am ersten Wochenende des neuen Jahres auf den Cottaer Spitzberg verbrannte zumindest ein paar Festtagskalorien, auch wenn diese dann im Platzhirsch Pirna in Form von Burger und Pirnaer Bier sofort wieder auf der Hüfte landeten.

Kirche in Cotta

Und auch Ende Januar, als ich mit meinen Freunden meinen Geburtstag im bayerischen Nirgendwo auf einem Bauernhof feierte, spielte Corona noch keine Rolle. Gesellig spielten wir Gesellschaftsspiele und tauschten Erinnerungen aus. Quality Time par excellence, die ihren Abschluss mit einem Altstadtbesuch Bambergs fand.

Februar

Doch danach rückten die Einschläge näher. Auf einmal war Corona in Italien, im Rheinland und irgendwie überall. Unter eisigsten Bedingungen statteten wir den Eiswelten Dresden einen Besuch ab und staunten über die Bildhauerkünste.

Modellbahnausstellung in der Pfaffenmühle Plauen

Bei einem Besuch in der Heimat besuchten wir die Pfaffenmühle mit ihrer Modellbahnaustellung. Leuchtende Kinderaugen meiner Tochter erweckten auch bei mir Kindheitserinnerungen. Staunte ich doch früher mindestens genauso beim Betrachten der Modelllandschaften. Schön, wenn Traditionen erhalten bleiben und man als Gaststätte jedes Jahr aufs Neue die Modellbahn fahren lässt und die Puppenstuben präsentiert.

Modellbahnausstellung in der Pfaffenmühle Plauen

Die Welt war auch noch Ende Februar noch in Ordnung, als wir bei Lagerfeuerromantik und Hüttengaudi inmitten des erzgebirgischen Waldes den Geburtstag eines Cousins feierten. Bei trockenem, eisig kalten und etwas windigen Wetter loderte drausen das Lagerfeuer, wurden Spareribs und Rostbratwürste gegrillt und in der Hütte am Kamin mit der Gitarre Musik gemacht. Geselligkeit hoch 3!

März

Doch plötzlich ging gar nichts mehr.

Shutdown. Reisebeschränkung. Kontaktvermeidung. Plötzlich waren Garten, Terrasse, Lockwitzgrund, Gebergrund und Co. die einzigen Ziele. Die Heimat vor der Haustür entdecken stand plötzlich hoch im Kurs. Und so wurde viel spaziert und im Garten gewühlt, gepflanzt und gewerkelt.

April

Der Shutdown geht weiter. Voller Ungewissheit ob der Gefährlichkeit und Ausbreitung der Pandemie herrschen weiter strenge Ausgangssperren. Die Innenstädte sind verwaist, Museen geschlossen, Restaurants bieten zaghaft einen Abholservice an, wenn überhaupt. Wir genießen die ersten richtig warmen Sonnenstrahlen am Maltengraben, im Lockwitzgrund, natürlich in unserer Gartensparte und auch am Elbufer zwischen Pillnitz und Laubegast. Seltene Momente des Durchatmens zwischen Homeoffice und Kinderbetreuung.

An der Elbe bei Pillnitz

Und gegen Ende April gibt es dann wieder einmal etwas Normalität. Eine herrliche Frühlingsrunde durch frisch ergrünte Wälder, entlang gelb blühender Rapsfelder mit traumhaften Fernsichten unternahmen wir im Mai in Meusegast bei Dohna.

Mai

Die Infektionszahlen stabilisieren sich bzw. sinken. Der Shutdown wird gelockert. In kleinen Schritten zur neuen Normalität mit Corona. Mund-Nase-Schutz, Abstand, Desinfektion, Unsicherheit allerorten.

Wir nutzen die Zeit des Lockdowns weiter im Garten. Der Sandkasten wird fertig, die Terrasse umgebaut und neue Rankhilfen installiert. Gegrillt wird erstmal im kleinsten Kreis. Zu viert.

Lockerungen erlauben nun auch wieder, sich weiter als 15km vom Umkreis des Wohnorts zu entfernen. Auch wenn es verrückt klingt, aber ich saß im April vor dem Rechner und habe in meinem Routenplaner wirklich geschaut, wie weit ich mich bei 15km vorwagen darf. Recht erstaunt war ich, wieviel das eigentlich ist und was ich alles hätte erkunden dürfen. Freital, den Rabenauer Grund, das Müglitztal, Struppen, Pirna, Radeberg, die Dresdner Heide – alles Ziele, im erlaubten Umfeld.

Wanderung bei Lohsdorf, Sächsische Schweiz

Dennoch ging es nach dem Aufheben der Sperre erstmal weiter weg. Nach Lohsdorf und Ulbersdorf. Mit dem Sandsteinblogger Hartmut Landgraf ging es auf einer wunderschöne Runde in einem der ruhigeren Ecken der Sächsischen Schweiz. Wir durchstreiften das Sebnitztal, eine ehemalige Schmalspurbahnstrecke und erklommen die ein oder andere unterschätzte Aussicht. Eine lohnenswerte Wanderung, die ich euch nochmal vorstellen muss.

Unterwegs im Sebnitztal
Am Ufer der Sebnitz

Wenig später, Ende Mai zu Himmelfahrt, stand eigentlich meine alljährliche Mehrtageswanderung auf dem Programm. Diesmal wäre es ins Fichtelgebirge gegangen. Doch leider waren alle bayerischen Unterkünfte geschlossen. Als Ersatz traten wir eine kleine Wanderung in der Heimat an. Pfaffenmühle – Jößnitz – Elstertalbrücke – Elstertal – Mosenturm – Lochbauer standen auf dem Programm. Ein Tag mit Freunden, fast wie früher und doch irgendwie anders.

Schloss in Jößnitz

Geschäftlich ging es für mich nach Saarbrücken. Eine große Systemumstellung eines Onlinehändlers stand an. Abends hatte ich Zeit für einen Stadtrundgang, durfte ein kleines Bruch-Pils im 22 Uhr schließenden Biergarten genießen und in einem Hotel übernachten. Dinge, die in den letzten zwei Monaten nicht unbedingt möglich waren. Auch wenn es anfangs komisch war, mit Maske durch das Hotel zu laufen und sein Frühstück am Tisch serviert zu bekommen. Die neue Sterilität ist ungewohnt.

Saarbrücken

Juni

Und dann ging es doch tatsächlich in den Urlaub. Als Ersatzbesetzung traten wir einen einwöchigen Urlaub mit „Schwiegermuttern“ auf Usedom an. Die Unterkunft war bezahlt und wir durften in einer Ferienwohnung in Ahlbeck einen wunderschönen Urlaub verbringen. Hauptziele waren lange Spaziergänge und kurze Wanderungen in den wenig überlaufenen Ecken Usedoms im Süden der Insel und am Haff. An der Strandpromenade war es uns einfach zu voll. Und auch die Strände waren gut besucht. Wir genossen den Urlaub und besuchten auf dem Rückweg noch einen guten Freund in Berlin. Im Al Hamra aßen wir lecker zu Abend und fuhren danach wieder nach Dresden.

Usedom

Juli

Bei meinem dritten Besuch in meiner Heimat stand eine Fahrt mit der Pöhler Flotte auf der Tagesordnung. Krankheitsbedingt ohne Frau und Tochter reiste ich alleine per Bahn ins Vogtland. An das Fahren mit Maske musste ich mich etwas gewöhnen. Mit Bruder, Tante und den Eltern ging es auf die Talsperre Pöhl auf zu einer Rundfahrt. Auch hier war es etwas ungewohnt, keine Getränke zu bekommen und nur in halber Besetzung zu fahren. Aber immerhin ein erster Schritt in so etwas wie Normalität.

Bootsfahrt auf der Talsperre Pöhl

Ende des Monats ging es dann ein weiteres Mal für eine Woche weg. An drei Tagen in Freising und fünf Tage am Chiemsee (ohne ihn gesehen zu haben) besuchten wir Freunde und unternahmen einige schöne Wanderungen in nächster und etwas weiterer Umgebung. Selbst ein Ausflug nach Österreich war möglich. Dort „drüben“ war Corona vorbei und die Maskenpflicht ausgesetzt. Ein komisches Gefühl, ohne Maske ein Restaurant oder einen Biergarten zu besuchen.

Die Urlaubswoche war bei bestem Wetter viel zu schnell vorbei. Auf dem Rückweg (bei allergrößtem Stau und Verkehrschaos) besuchten wir mittags Abensberg und schafften es immerhin innerhalb von 7 Stunden Fahrzeit ins Vogtland.

August

Im August durfte ich sogar an einer Blogger-Kooperation teilnehmen. Corona-konform wie es sich gehört natürlich mit genügend Abstand. Genauer gesagt alleine. Als Pilger auf der Via Sacra unternahm ich eine über 70km lange Wanderung von Cunewalde bis nach Görlitz und ins Kloster St. Marienthal. Den Rest des Augusts verbrachten wir in gewohnten Gefilden. Garten, Spielplätze, ein Ausflug zur Talsperre Malter und eine erneute Reise in die Heimat standen auf dem Programm.

Ein bisschen Toskana in der Oberlausitz
Ein bisschen Toskana in der Oberlausitz

September

Schwammezeit. Für uns heißt das: Samstag gehts in die Dresdner Heide an unser „Fleckl“. Innerhalb einer halben Stunde sind die Körbchen voll und wir treten unseren Weg zurück an. In Summe heißt das: Ne halbe Stunde bis in die Heide Auto fahren, ne halbe Stunde in die Heide rein gehen, ne halbe Stunde sammeln und dann retour. Da der Hunger uns packt, geht es in den Elbegarten, der sich mit zu meinen Lieblingsbiergärten gemausert hat. Ein schöner Blick aufs Blaue Wunder, leckerer Flammkuchen, ein schöner Spielplatz und genügend Platz sind einfach ein gutes Gesamtpaket.

Beruflich verschlägt es mich und einen Kollegen nach Tschechien. Genauer gesagt in die Heimat von Gambrinus und Urquell nach Pilsen. Es wird deutlich, warum insbesondere Tschechien im Oktober und November so große Probleme mit Corona bekommen sollte. Der Virus spielt hier nur eine untergeordnete Rolle. Alles fühlt sich normal an. Also das Normal von 2019.

Ende des Monats heißt es abermals Urlaub. Diesmal gehts in Familie zu dritt nach Südtirol. Auch wenn die Infektionszahlen in Europa so langsam wieder steigen, wagen wir noch einen Urlaub. Den dritten in diesem Jahr und vermutlich den letzten bis mindestens April würde ich denken. Im Grödner Tal kündigt sich der Winter an. Die Temperaturen während unseres Urlaubs sind selten über 8 Grad und auf den Höhenlagen liegt Schnee. Dennoch genießen wir die Auszeit und die Gegend. Alpen sind einfach was feines. Ich komme gerne hier her. Auch wenn ich mir schlussendlich 5-10 Grad mehr gewünscht hätte. Aber italienischer Kaffee, Pizza und Kaiserschmarrn entschädigen für das kalte Wetter. Und die Fernsichten und Bergsichten sowieso.

Oktober – November

Der Oktober und November sind schnell erzählt. Die Arbeit hat mich voll im Griff. Meine Agentur verlässt ihre Räumlichkeiten am Schillerplatz und zieht nach Niedersedlitz. Zeitgleich bauen wir ein zweites Fulfillmentlager auf, richten es ein und füllen es mit Ware. Zudem das Weihnachts- und Projektgeschäft, das in der Onlinehändler-Dienstleistungsbranche standesgemäß früher anfängt als das Weihnachtsgeschäft selbst und erfahrungsgemäß auch aufgrund kurzfristiger Aktionen auch mal gerne bis in die letzte Woche vor Weihnachten geht.

Daher ist mit Erkundungen seit Anfang Oktober Schluss. Etwas Abwechslung bietet ein Abend unter freiem Himmel bei Lagerfeuer und Glühwein. Auch ein paar wenige Spaziergänge in der Umgebung machen den Kopf etwas frei.

Dezember

Eigentlich wäre jetzt die Zeit für Museumsbesuche in Annaberg-Buchholz Plauen, Steinigtwolmsdorf, Träumereien in Seiffen, Schlemmereien auf den großen und kleinen Weihnachtsmärkten in Sachsen, Treffen mit Freunden, Weihnachtsfeiern mit den Mitarbeitern. Doch stattdessen herrscht Tristesse.

Schwibbogen der Festung Königstein
Schwibbogen der Festung Königstein

Der viel zu späte harte Shutdown startet, nachdem vorab bereits alles Weihnachtliche abgesagt wurde. Das Weihnachten, wie ich es kenne und liebe, fällt dieses Jahr anders aus. Zumindest aber nicht ganz. Der engste Familienkreis darf sich treffen. Ein Hausstand plus maximal vier weitere. Schwiegermutti, Eltern, Bruder. Fertig. Für drei Tage dürfen wir uns wiedersehen. Auf eine Reise in heimische Gefilde zwei Tage später zu Vaters Geburtstag muss ich verzichten. Auch wenn sich dort einzig und allein die gleichen Leute, wie zu Weihnachten treffen würden, bleibt es ab 26. Dezember auf unbestimmte Zeit verboten, seine Wohnung ohne triftigen Grund zu verlassen.

Denn wer glaubt schon, dass die Lockerungen Anfang Januar wieder zurückgenommen werden? Ich nicht so recht. Ich werde wieder meinen Routenplaner zur Hand nehmen und schauen, wohin ich innerhalb von 15 Kilometern überall wandern, spazieren gehen oder Radfahren kann. Vielleicht findet sich ja noch etwas Unbekanntes und Unerkundetes für mich. Ich hab da zumindest schon ein paar Ideen.

Aber erst einmal bleibt die Vorfreude auf 3 Tage annähernder Normalität in Familie. Normalität, in der meine Kleine endlich wieder ihre Großeltern sehen darf. Und das nicht nur per Videotelefonie. Für Freunde und weiter entfernte Verwandte bleibt in diesem Jahr nur der Griff zum (Video)Telefon und die ein oder andere handgeschriebene Weihnachtskarte.

Was bleibt also von diesem Jahr?

Statistisch gesehen mit Polen (ein Tankausflug auf Usedom), Österreich (eine Tageswanderung), Italien (eine Woche Urlaub), Tschechien (eine zweitägige Geschäftsreise) immerhin 4 besuchte Länder. Zudem mit Saarbrücken eine Landeshauptstadt, von der ich bis dato nichts gesehen hatte.

Unternehmerisch bin ich gewachsen. Um ganze 8 Leute hat sich mein Team in diesem Jahr zwischenzeitlich vergrößert. Mein Hobby-Blog hat dementsprechend weniger Aufmerksamkeit bekommen. Das soll sich aber nächstes Jahr wieder ändern. Die ein oder andere Idee wartet auf ihre Umsetzung.

Sozial gesehen weitaus weniger. Die weit weg wohnenden besten Freundinnen und Freunde habe ich dieses Jahr nur ein bis dreimal gesehen. Selbst Freunde in Dresden habe ich nicht öfter besucht. In die Heimat durfte oder besser sollte man insgesamt vier Monate nicht reisen. Eine lange Zeit, auch wenn die auf jeweils zwei Phasen aufgeteilt war.

Privat bin ich dennoch dankbar.

Dankbar dafür, dass allen Einschränkungen zum Trotz in diesem Jahr doch etwas Normalität herrschen durfte. Dankbar, dass noch niemand aus meinem Kreis ernsthaft an Corona erkrankt oder an/mit/durch/wegen Corona verstorben ist.

Dankbar für die Zeit, die ich dennoch mit Familie und Freunden verbringen durfte.

Dankbar, dass die schwere Zeit für meinen Bruder vorbei zu sein scheint und er wieder gesund wird.

Bleibt der Wunsch, dass nächstes Jahr (noch) besser wird. Dass irgendwann im Frühjahr etwas mehr Normalität eintritt, die sich dann zu einer Normalität light im Sommer wandelt und – genügend Konzepten, Maßnahmen und Impfbereitschaft vorausgesetzt – einen Herbst 2021 bringt, der nicht wieder von einem Shutdown bedroht ist.

Die Sehnsucht nach der guten alten Zeit 2019 ist überall zu spüren. Drücken wir die Daumen, dass sie lieber früher als später in Teilen zurückkommt.

Für dieses Jahr und bis zum Ende des Lockdowns gilt: Machen wir das Beste draus!

Meinen Lesern wünsche ich an dieser Stelle einen guten Start ins neue Jahr! Legen wir 2020 zu den Akten und genießen wir das neue Jahr 2021. Bleibt gesund und erkundet weiter optimistisch!

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Matthias
Matthias
Als gebürtiger Vogtländer, der in Chemnitz zur Berufsschule ging, in Dresden studiert und lebt, ist mir Sachsen ans Herz gewachsen. Meine Begeisterung über die Sehenswürdigkeiten des Freisaats möchte ich gerne mit anderen teilen. Mehr über mich und den Blog erfahrt ihr auf der Über mich-Seite

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