Schon am Ortseingang ist es offensichtlich. Hier muss die Zeit stehen geblieben sein. Alles wirkt ruhig, friedlich, beschaulich und idyllisch. Traditionsbewusst könnte man sogar sagen.
Nirgendwo anders ist mir bisher ein Ort vorgekommen, an dem so viele Umgebindehäuser dicht an dicht stehen. Nicht einmal in Hinterhermsdorf in der Sächsischen Schweiz. Die holzummantelten Häuser mit ihren gleichmäßigen Schiefer-Mustern und schieferbedeckten Dächern haben fast alle einen Garten. Darin wachsen gut gepflegt Obstbäume, Blumen und Gemüse. Die Wiesen sind gemäht und hier und dort schmücken Utensilien, rustikale Stühle und kleine Mosaiktische die Gärten. Ganz Obercunnersdorf hat 250 gut erhaltene Umgebindehäuser. Grund genug für die UNESCO der kleinen Gemeinde den Ehrentitel Denkmalort zu verleihen. Bei einem Streifzug durch das Dorf fühlst du dich wie in einem Freilichtmuseum. Überall im Ort haben sich die Umgebindehäuser aufs schönste herausgeputzt.
Das Dorf vermittelt auf anschauliche Art und Weise einen Eindruck auf das ländliche Leben in der Oberlausitz. Besonders sehenswert ist das Schunkelhaus in der Klippelgasse 2, in dem sich heute ein Museum befindet. Durch seinen schrägen Anbau, den Schiefermustern und der kleinen Fläche scheint das Haus in der Tat zu schunkeln. Die Heimatstube und die barocke Dorfkirche sind zwei weitere sehenswerte Gebäude im Ort, die entlang der zwei Denkmalwege im Ort liegen und besondere Gebäude des Ortes vorstellen.
Das Obercunnersdorfer Viadukt
Am besten ist der Blick auf das Dorf vom Obercunnersdorfer Viadukt aus. Beeindruckend führt es durch den Ort und passt so gar nicht zu den Umgebindehäusern. Ein kleiner Trampelpfad führt hinauf auf das Viadukt. Keine Angst, die stillgelegte Bahnlinie macht einen Besuch ungefährlich. Der Blick vom Dorf auf einem 340 m langen Viadukt auf das Dorf ist herrlich.
Obercunnersdorf und die Weihnachtsgans Auguste
Das Obercunnersdorf eines der schönsten und authentischsten Dörfer früherer Zeiten ist, war auch den Filmemachern in der DDR bekannt. Das bekannte und beliebte Märchen der Weihnachtsgans Auguste wurde in Obercunnersdorf Ende der Achtziger Jahre unter anderem hier gedreht.
Eine Antwort
„Es ist ein kleines Gebiet, das beschrankt sich auf das Dreilandereck Deutschland, Polen und Tschechien und in dieses Gebiet hat sich eben diese Bauweise zuruckgezogen, die ja vor Jahrhunderten uberall prasent war. Das ging bis in den Leipziger Raum rein und ins Thuringer Gebiet.“ Auf unserem Weg durch Obercunnersdorf passieren Arnd Matthes und ich auch immer wieder Hauser, die lange keinen frischen Anstrich mehr bekommen haben. Die Gardinen sind vergilbt, die Garten fuhren ein Eigenleben.