Im Nordwesten von Chemnitz befindet sich die kleinste Burg im Freistaat. Die Burg Rabenstein ist ein Kleinod in der Industriestadt.
Die Burg Rabenstein in Chemnitz
In der zweiten Hälfte des 12 Jahrhunderts erbaut, ist die Burg ein kleines Urgestein. Mit der Besiedelung des Erzgebirgsvorlandes errichtete man hier eine Burg, die nach dem anfänglichen Besitz durch kaiserliche Dienstleute im 14. Jahrhundert den Besitz zum Chemnitzer Benediktinerkloster wechselte. Die damaligen mittelalterlichen Burggemäuer und Bauten waren noch größer als heutzutage erhalten sind und wurden auf dem Gelände sichtbar gemacht.
Eine kleine Blüte und umfangreiche Sanierung erlebte die Burg im 17. Jahrhunder durch Hans Georg Carlowitz. Auch im 18. Jahrhundert wurde die Burg umfangreich saniert und geriet erstmals in bürgerlichen Besitz durch einen lokalen Textilunternehmer. Johann Georg Siebert errichtete unweit der Burg ein Gutshaus, das heute das Hotel Schloss Rabenstein ist. Durch fortschreitenden Verfall wurden Reste der Unterburg abgerissen und auf den heutigen Grundriss reduziert.
Im Zuge der Romantik wurde ein englischer Garten angelegt. In den Folgejahren verfiel die Burg zusehends, sodass sie in den 1950er Jahren für 10 Jahre wiederhergestellt und restauriert wurde. Erst seit 1998 ist sie wieder öffentlich zugänglich und kann besichtigt werden.
Ein kleiner Rundgang durch die Burg
Entsprechend klein wie die Burg ist, entsprechend schnell ist man mit dem Rundgang durch die Burg durch. Zahlreiche Informationstafeln und Ausstellungsstücke zur Geschichte der Burg befinden sich im oberen Raum der Burg. Im unteren Teil der Burg befindet sich nur eine Ritterrüstung. In diesem Raum sind zeitweise Veranstaltungen oder Einmietungen möglich.
Der Blick vom Burgturm ist sehr grün. Ringsum ist mittlerweile die Baumkrone höher als der Turm, sodass lediglich auf das Rabensteiner Viadukt ein schöner Blick möglich ist. Aber ein Blätterdach hat ja auch was.
In der Umgebung der Burg Rabenstein
Ganz in der Nähe der Burg Rabenstein befinden sich noch weitere Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele. Das Schloss Rabenstein ist heute ein Hotel und befindet sich in unmittelbarer Umgebung. Direkt hinter dem Schloss im Wald versteckt befindet sich ein Campingplatz. Die Camper zieht es vorzugsweise hoch an der Stausee Rabenstein, an dem ein umfangreiches Freizeitangebot samt Klettergarten geboten wird. In der Nähe des Rabensteiner Viadukts befindet sich mit dem Hoppberg zudem noch ein Aussichtspunkt. Diesen habe ich allerdings nicht aufgesucht und kann daher nicht beurteilen, ob die Fernsicht besser ist als vom Turm der Burg Rabenstein.
Fazit – Kleiner Abstecher ins Freizeitparadies
Verknüpft man den Tagesausflug in den Chemnitzer Stadtteil Rabenstein mit einer Kletterpartie im Kletterwald oder einem Bad im Stausee Rabenstein, kann man getrost Sachsens kleinste Burg aufsuchen und sich vom beeindruckenden Standort auf dem Felsen imponieren lassen.