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Das historische Bautzen mit seiner über eintausendjährigen Geschichte ist in meinen Augen eine der fünf sehenswertesten Städte Sachsens. Ein Wochenende in der Stadt der Türme geht sehr schnell vorbei und ist äußerst vielseitig. Erfahre, was du an einem Wochenende oder auch während eines Kurzurlaubs in der Stadt der Türme alles erleben und unternehmen kannst.

Die Anreise nach Bautzen

Bautzen ist verkehrsgünstig an der A4 gelegen. Aus Richtung Ost und West verlässt man die Autobahn am günstigsten an der Abfahrt Bautzen West und ist nach wenigen Minuten Fahrzeit mitten im Zentrum der Stadt. Aus Norden und Süden kommend führt die B96 durch Bautzen und sorgt auch hier für eine recht einfache Anreise.

Ein Stadtrundgang durch die Stadt der Türme

Reichenturm in Bautzen
Reichenturm in Bautzen

In Bautzen angekommen, lohnt es sich einen Stadtrundgang durch die Bautzener Altstadt zu unternehmen. Neben zahlreichen Türmen und Basteien entlang der ehemaligen Stadtmauer, die der Oberlausitzer Stadt ihren Beinamen gaben, hat die Stadt auch zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu bieten, die keine Türme sind. In zwei separaten Beiträgen stelle ich die Türme Bautzens und weiteren Sehenswürdigkeiten der Altstadt vor.

Lohnend ist auch ein geführter Stadtrundgang mit einem der zahlreichen Stadtführer. Ein Stadtrundgang mit Teda, der Tuchhändlerin oder dem Lauentürmer ist informativ und amüsant zugleich. Hier wird Stadtgeschichte erlebbar.

Nach der Führung oder während der eigenen Tour kannst du in eine der zahlreichen Gaststätten der Altstadt einkehren. Wahnsinnig lecker schmeckt das Essen in der Domschenke oder dem Restaurant Burghof. Richtig gemütlich ist es im La Nonna, einem kleinen Italiener, bei dem es schon ein kleines Abenteuer ist, sich hinunter durch den engen Kellertreppengang in das Kellergewölbe zu setzen. Sicherlich wirst du –  egal wonach es dir lüstet – fündig werden. Die Restaurantdichte in der Altstadt ist relativ hoch. Die Qualität vielerorten hervorragend.

Ab auf den Turm

Blick vom Reichenturm in Bautzen
Blick vom Reichenturm in Bautzen

Wenn du dein Wochenende in der Stadt der Türme verbringst, solltest du natürlich auch auf einen hinauf gehen. Hier empfiehlt sich samstags der Lauenturm oder generell täglich in den wärmeren Monaten der Reichenturm. Von hier aus lässt sich die Altstadt und das Umland Bautzens bestaunen und genießen. Die Fernblicke sind atemberaubend schön und der Blick auf die Dächer der Altstadt mit ihren engen Gassen, lässt dich in längst vergangene Zeiten entrücken.

Besuch der Alten Wasserkunst

Alte Wasserkunst in Bautzen
Alte Wasserkunst in Bautzen

Kombinieren kannst du eine Turmbesichtigung auch mit dem Besuch des technischen Museums der Alten Wasserkunst. In dieser wurde Wasser aus der Spree nach oben in die Stadt befördert. Die beeindruckende Technik, mit der seit 1558 Wasser geschöpft wurde, ist sehenswert und beeindruckend. Bei solch alten Bauwerken, gerät man immer wieder ins Staunen, was früher schon alles möglich gemacht wurde, um den Widrigkeiten zu trotzen und das alltägliche Leben einfacher zu gestalten.

Freizeitgestaltung an der Talsperre Bautzen

Talsperre Bautzen
Talsperre Bautzen

Nach all dem Besichtigen und Informieren ist es an der Zeit, etwas aktiverer Freizeitgestaltung nachzugehen. Baden, Segeln und anderer Freizeitsport im und am See sind an der Talsperre Bautzen möglich. Auch zum Baden ist das Gewässer durchaus geeignet. Eine Wanderung um die Talsperre ist insbesondere an kühlen Tagen ein erholsamer Ausgleich zur teilweise sehr belebten Altstadt.

Freizeitparadies für Jung und Alt – Kleinwelka

Irrgarten Kleinwelka in Bautzen
Irrgarten Kleinwelka in Bautzen

Gar nicht weit weg von der Talsperre Bautzen befindet sich ein großes Freizeitparadies im Bautzener Stadtteil Kleinwelka. Zum einen befindet sich hier Deutschlands größter Irrgarten. Durch mannshohe Hecken musst du den Weg hin in die Mitte finden, um von dort mit einer kleinen Seilbahn den Irrgarten wieder verlassen zu können. Auf 5000 Quadratmetern lässt sich ganz gut Zeit verbringen, bis du den richtigen Weg gefunden hast. Dazu gibt es hier noch ein Abenteuerlabyrinth mit verschiedenen Klettergeräten und ein Rätsellabyrinth.

Gleich nebenan befindet sich mit dem Saurierpark Kleinwelka Deutschlands größter Saurierpark mit über 200 lebensgroßen Plastiken von Dinosauriern und anderen urzeitlichen Lebewesen, vor allem Reptilien, Amphibien und Säugetieren aus Ur-, Stein- und Neuzeit.

Klein-Ossi-Land im Miniaturenpark Kleinwelka in Bautzen
Klein-Ossi-Land im Miniaturenpark Kleinwelka in Bautzen

Der dritte Freizeitpark in Kleinwelka ist der Miniaturenpark Kleinwelka mit über 600 Figuren, die in 90 Szenen das ländliche Leben der Oberlausitz darstellen. In einem kleinen Teil des Parks – dem Klein-Ossi-Land – werden Szenen aus dem DDR-Alltag dargestellt. Mittlerweile ist der Park geschlossen.

Allein in Kleinwelka kannst du kinderleicht einen kompletten Tag in den beiden Freizeitparks verbringen. Insbesondere für Familien sind die Freizeitparks ein empfehlenswerter Ausflugstipp.

Gedenkstätte Bautzen – Der Stasi-Knast

Bedrückend wird es für dich als Besucher der Gedenkstätte Bautzen. Es offenbart sich dir ein geradezu erschütterndes Bild von den Methoden, Zuständen und Gegebenheiten der DDR. Die Gedenkstätte Bautzen befindet sich im Gefängnis Bautzen II. Zusammen mit dem Gefängnis Bautzen I – aufgrund seiner Fassadenfarbe auch Gelbes Elend genannt – bildet es einen Gefängniskomplex in dem bereits zu Zeiten des Nationalsozialismus Leute inhaftiert wurden. Während der DDR-Zeit wurden hier politische Häftlinge gefangen gehalten. Über die Zustände im Gefängnis und Schicksale bekannter Insassen wird seit 1993 in einer Dauerausstellung, die regelmäßig erweitert, informiert. Vorträge, Filmvorführungen und Rundgänge mit Zeitzeugen sind zudem möglich. Die letzten politisch Inhaftierten aus DDR-Zeiten wurden im Dezember 1989 entlassen. Das Gelbe Elend wird auch heute noch als Justizvollzugsanstalt Sachsens genutzt.

Bedrückend, beklemmend und informativ zugleich ist ein Besuch in der Gedenkstätte Bautzen, für den du ein wenig Zeit mitbringen solltest.

Noch mehr Kultur – Museum der Oberlausitz

Das Regionalmuseum der sächsischen Oberlausitz am Kornmarkt beherbergt heute die umfangreichsten musealen Sammlungen der Stadt Bautzen und zählt mit mehreren hunderttausend Objekten zu den größten und bedeutendsten Museen der Oberlausitz.

Ausgestellt sind die Exponate in drei Themengebieten. In der Regional- und Vorgeschichtssammlung sind mehr als 200.000 Exponate aus der Altsteinzeit bis zur frühmittelalterlichen Zeit ausgestellt. Der gute Erhaltungszustand der Exponate macht die Sammlung über Bautzen hinaus sehr bedeutsam. Zusätzlich werden Einrichtungs- und Gebrauchsgegenstände aus Oberlausitzer Dörfern des 18. und 19. Jahrhunderts präsentiert.

Im zweiten Themenkomplex wird Bautzens Stadtgeschichte und Stadtentwicklung vom Mittelalter bis in die heutige Zeit beleuchtet. Hier werden bereits einige historische Gemälder der Stadt ausgestellt, die ihre Fortsetzung im dritten Themenkomplex des Museums finden. In der Kunstsammlung werden 17.000 Objekte aus der Renaissance bis ins 21. Jahrhundert ausgestellt. Darunter Werke berühmter Maler wie Otto Dix, Lucas Cranach, dem Älteren oder Carl Gustav Carus.

Besonders als Schlecht-Wetter-Alternative ist das Museum eine gelungene Tagesbeschäftigung.

Sorbisches aus dem Zentrum der Sorben

Unübersehbar in Bautzen und der gesamten Oberlausitz ist die Zweisprachigkeit der Region. Straßenschilder, Sehenswürdigkeiten und vieles mehr trägt hier neben der deutschen Bezeichnung auch den sorbischen Namen. Informatives über die Geschichte und Bräuche der Sorben erfährt man im Serbski muzej, dem Sorbischen Museum im Salzhaus der Ortenburg gegenüber des Rietschelgiebels. Bautzen zählt als politisches und kulturelles Zentrum der Sorben, obwohl hier nur 5-10% der Bevölkerung Sorben sind.

www.museum.sorben.com

Österliches aus dem Osterzentrum

Starken Einfluss haben die Sorben an Ostern. Sorbische reich verzierte Ostereier und das überregional bekannte Osterreiten sind Bräuche, die den katholischen Teil der Oberlausitz prägen. Das alte religiöse Ritual in Form einer Prozession, bei welchem die Auferstehung Jesu Christi verkündigt wird, lockt mehrere Tausend Besucher in die Oberlausitz entlang der Strecken. Dabei ist die Organisation eine kleine logistische Meisterleistung. Denn kein Prozessionszug, der aus über 400 Reitern und Pferden bestehen kann, darf dabei einen anderen traditionell kreuzen. Zudem müssen die Prozessionsstrecken bewusst so gelegt werden, dass in so vielen Orten wie möglich die Botschaft verkündet werden kann.

Zum Schluss gebe ich noch meinen Senf dazu

Denn was wäre Bautzen ohne seinen Senf? Ohne eine Dose Senf solltest du die Stadt eigentlich nicht wieder verlassen. Gibt es hier doch ganz spezielle Sorten des 1866 gegründeten Unternehmens. Also nichts wie hin in die Heringstraße zum Bautz’ner Senfladen mit seinen leckeren Senfsorten, wie Sauerkirschsenf oder Preiselbeersenf. Der kleine Laden lädt zum Probieren seiner exotischen Sorten ein, denen man nur schwer wiederstehen kann.

www.bautzner-senfladen.de

Fazit – Bautzen – aktiv, informativ, historisch, familiär

Bautzen eignet sich für jeden. Historisch Interessierte laufen durch alte Gassen mit Kopfsteinpflaster von Bauwerk zu Bauwerk. Familien erleben schöne Stunden in Kleinwelka, Aktive wandern um die Talsperre oder betreiben Wassersport auf der Talsperre und Feinschmecker lassen es sich in einer der zahlreichen Restaurants munden. Für ein (verlängertes) Wochenende hat Bautzen allerhand zu bieten, so dass sich auch ein Wiederkommen lohnt.

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Matthias
Matthias
Als gebürtiger Vogtländer, der in Chemnitz zur Berufsschule ging, in Dresden studiert und lebt, ist mir Sachsen ans Herz gewachsen. Meine Begeisterung über die Sehenswürdigkeiten des Freisaats möchte ich gerne mit anderen teilen. Mehr über mich und den Blog erfahrt ihr auf der Über mich-Seite

2 Antworten

  1. Hallo Matthias,

    ich war im Juli 2015 in Bautzen und war positiv überrascht von der Stadt. Man konnte schön rumschlendern, die alten Häuser begucken, Eis essen etc. Das Stasi-Museum habe ich nicht gesehen, dafür den Senfladen. Den Bautz’ner Senf kaufe ich eh schon seit Jahren 😉

    Liebe Grüße
    Berit

  2. Hallo Matthias,
    vielleicht wäre es erwähnenswert, dass es noch einen Senfladen gibt, an den auch ein Museum angeschlossen ist. Dort kann man neben dem Probieren der verschiedenen Sorten auch noch so einiges zur Geschichte erfahren und sich ein bisschen informieren.

    Gruß

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