Im Wermsdorfer Forst finden sich zwischen Wermsdorf und Sachsendorf gelegen, zahlreiche Hinweise auf Zivilisation zur Bronzezeit und bis in das 12. Jahrhundert n.Chr.
Auf einem kleinen, 4 Kilometer langen Spaziergang durch den Wald lassen sich alle Höhepunkte bequem erlaufen. Wir starten unseren Spaziergang am Wanderparkplatz mit einer kleinen Waldschule und gehen in Richtung der Drei Teiche, die wir gegen den Uhrzeigersinn umrunden. Rechterhand liegt der Kirchteich an dessen Ufer Siedlungsspuren aus dem 12. Jhd. gefunden wurden. Die hoch – und spätmittelalterliche Dorfstelle mit ihren nachweislich sieben Fachwerkhäusern wurden wahrscheinlich wegen ausgelaugter Böden verlassen. Entdeckt wurden diese bei Ausgrabungen, sichtbare Rückstände gibt es heute für das laienhafte Archäologenauge allerdings nicht mehr zu sehen.
Entlang der Drei Teiche zu unserer linken führt uns der Weg weiter durch den Wald einen Waldweg entlang. Hier und da haben wir Gelegenheit auf die Teiche zu blicken oder auf einer Bank am Ufer zu verweilen und die Sonnenstrahlen zu genießen.
Schon nach wenigen 100 Metern kommen wir an eine Kreuzung, dessen Weg wir wiederum linkerhand abbiegend zwischen den Drei Teichen und dem Doktorteich folgen. Am Doktorteich entlang geht unser Weg nun weiter entlang einem schmalen Pfad zu den drei Grabmälern aus der Bronzezeit.
Die zwischen 1250 und 750 Jahre v. Chr. angelegten Steingräber erstrecken sich auf einem 90 mal 40m großem Feld. Das größte von ihnen misst 14 Meter im Durchmesser. Zudem befinden sich auf dem Gebiet noch weitere Flachgräber mit Urnen. Die Menschen der Lausitzer Kultur legten die Gräber an und nutzen die Stätte über einen längeren Zeitraum vermutlich als Kult- und Bestattungsplatz. In Sachsen gibt es nur noch wenige dieser erhaltenen Grabanlagen.
Für uns geht der Spaziergang nun weiter zurück in Richtung der Drei Teiche. Abermals umrunden wir die Teiche und gelangen alsbald zum nächsten archäologischen Highlight. Die Reste einer Turmhügelburg mit einem eckigen Bergfried auf einem künstlich angelegten Hügel wird erstürmt und begutachtet. Ihre Dimension ist dank der Mauerreste noch gut zu erahnen. Auch wenn sie mit ihren 40 mal 30 m Grundfläche etwas klein daherkommt, war sie immerhin 150 Jahre bewohnt.
Ein paar Meter weiter, auf dem Weg zurück in Richtung Parkplatz, gelangen wir noch an einer Kirche vorbei. Oder besser gesagt an den Mauerresten einer 1220 errichteten Kirche. Genutzt wurde diese bis Mitte des 14. Jahrhunderts. Vermutlich führte die Pest oder der unfruchtbar gewordene Boden zur Aufgabe der Siedlung und Kirche zu Nennewitz.
Die zahlreichen Teiche wurden erst um 1500 angelegt, sodass es hier also keine Fischer im Hochmittelalter gab, sondern nur „normale“ Bauern, die sich mit Landwirtschaft über Wasser hielten. Touristen und Einheimische können die Gegend um die Drei Teiche das von der Friedrich – Gustav – Klemm – Gesellschaft gegründete Freilichtmuseum kostenfrei besichtigen und sich auf Spurensuche im Wermsdorfer Forst durch 3 Jahrtausende begeben.